Wie Lange Kann Man Kapitalertragsteuer Zurückfordern?


Die Kapitalertragsteuer ist eine Steuer auf Einkünfte aus Kapitalvermögen, wie beispielsweise Zinsen, Dividenden oder Kursgewinne. In Deutschland beträgt die Kapitalertragsteuer derzeit 25%, die direkt an das Finanzamt abgeführt wird. Doch was passiert, wenn man zu viel Kapitalertragsteuer gezahlt hat? Kann man sie zurückfordern und wenn ja, wie lange hat man dafür Zeit?

Kann man zu viel gezahlte Kapitalertragsteuer zurückfordern?

Ja, in vielen Fällen ist es möglich, zu viel gezahlte Kapitalertragsteuer zurückzufordern. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn die Abgeltungssteuer fälschlicherweise auf Erträge aus einem Freistellungsauftrag angerechnet wurde oder wenn eine ausländische Quellensteuer nicht berücksichtigt wurde. Auch bei falsch berechneten Kapitalerträgen oder wenn Freibeträge nicht berücksichtigt wurden, kann es sich lohnen, eine Rückforderung der Kapitalertragsteuer zu prüfen.

Wie lange hat man Zeit, um Kapitalertragsteuer zurückzufordern?

Grundsätzlich kann man zu viel gezahlte Kapitalertragsteuer bis zu vier Jahre rückwirkend zurückfordern. Das bedeutet, dass man bis zum Ablauf des vierten Kalenderjahres nach dem Jahr, in dem die Steuer entstanden ist, einen Antrag auf Rückzahlung stellen kann. Wenn beispielsweise zu viel Kapitalertragsteuer im Jahr 2018 gezahlt wurde, hat man bis zum Ende des Jahres 2022 Zeit, um eine Rückforderung zu beantragen.

Wie beantragt man eine Rückforderung der Kapitalertragsteuer?

Um eine Rückforderung der Kapitalertragsteuer zu beantragen, muss man einen Antrag beim zuständigen Finanzamt stellen. In dem Antrag sollten alle relevanten Informationen angegeben werden, wie zum Beispiel der Zeitraum, für den die Rückforderung beantragt wird, sowie die Gründe für die zu viel gezahlte Kapitalertragsteuer. Außerdem sollte man alle relevanten Belege beifügen, wie zum Beispiel Kontoauszüge oder Steuerbescheinigungen.

Was passiert, wenn der Antrag auf Rückforderung abgelehnt wird?

Wenn das Finanzamt den Antrag auf Rückforderung der Kapitalertragsteuer ablehnt, kann man innerhalb eines Monats Einspruch einlegen. In dem Einspruch sollte man noch einmal ausführlich darlegen, warum man die Rückforderung für berechtigt hält. Wenn auch der Einspruch abgelehnt wird, kann man innerhalb eines Monats Klage beim Finanzgericht einreichen.

Welche Fristen gibt es für den Einspruch und die Klage?

Um Einspruch gegen einen Ablehnungsbescheid einzulegen, hat man einen Monat Zeit. Wenn auch der Einspruch abgelehnt wird, kann man innerhalb eines Monats Klage beim Finanzgericht einreichen. Hierbei ist zu beachten, dass für die Klage eine Frist von einem Monat ab Zustellung des Einspruchsbescheids gilt.

Fazit

Es kann sich lohnen, zu viel gezahlte Kapitalertragsteuer zurückzufordern. Grundsätzlich hat man hierfür bis zu vier Jahre Zeit. Wenn man einen Antrag auf Rückforderung stellt, sollte man alle relevanten Informationen und Belege beifügen. Wenn der Antrag abgelehnt wird, kann man Einspruch einlegen und gegebenenfalls Klage beim Finanzgericht einreichen.


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